Deloitte Crypto Survey: Anleger von FTX-Pleite wenig beeindruckt

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Es wäre wohl vermessen, einen globalen Trend rauslesen zu wollen, aber für den deutschsprachigen Markt kann man die aktuelle Deloitte-Umfrage durchaus heranziehen: Im Oktober 2022 wurden in Österreich 190 Personen aus der Wirtschaft, vorwiegend auf Führungsebene, um ihre Einschätzung zum Thema Krypto gebeten.

Gerade angesichts der Marktsituation an den Kryptobörsen und der alle Branchen-Schlagzeilen dominierenden Pleite der Exchange FTX sind die Ergebnisse durchaus überraschend! Denn, kurzgefasst: Wer bisher in Krypto investiert hat, wird das auch weiterhin tun.

Über 90 % der derzeitigen Anlegerinnen und Anleger wollen auch in Zukunft in die besten Kryptowährungen investieren. Jene Personen, die bisher noch nicht in digitale Vermögenswerte angelegt haben, sind im Gegensatz dazu aber (weiterhin) sehr skeptisch. Hier halten 73 % ihren Einstieg in den Krypto-Markt in den kommenden fünf Jahren für unwahrscheinlich. Es teilt sich der Markt offenbar laut Deloitte in „ganz oder gar nicht“ – entweder man bleibt am Thema dran oder man umschifft es großräumig.


Volatilität der digitalen Werte und ihr risikoreicher Charakter werden von bereits aktiven Anlegern tendenziell in Richtung hohe Gewinnpotenziale interpretiert: Drei Viertel der Befragten sehen in Krypto-Anlagen ein wesentlich höheres Investitionsrisiko im Vergleich zu klassischeren Investmentformen wie Wertpapieren oder Immobilien. Genau in diesem risikobehafteten Charakter liegt aber auch der Reiz von Krypto-Investments. Laut Deloitte Umfrage sprechen vor allem die durch das erhöhte Risiko ermöglichten Kursgewinne für eine Investition in Krypto-Assets: 78 % der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer nennen die attraktive Rendite als Hauptmotivation, die spekulative Art der Anlage ist für 48 % ausschlaggebend.

Image-Probleme bleiben

Was hält wiederum Menschen ab, sich mit Krypto näher auseinanderzusetzen? Schuld an den Berührungsängsten sind die vielen Herausforderungen, die mit Krypto-Investments in Verbindung gebracht werden. So werden laut den befragten Investorinnen und Investoren vor allem Betrugsvorwürfe (49 %) und Cyber-Bedrohungen (41 %) als problematisch wahrgenommen. Auch der Faktor Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle.

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Johanna Rizzi
(©Deloitte/feelimage)

„Der hohe Energieverbrauch bei der Herstellung von Krypto-Assets – Stichwort Mining – stellt für 33 % der Befragten ein Problem dar. Gerade vor dem Hintergrund der globalen Klima- und Energiekrise spielt dieser Aspekt dem Image von Krypto-Assets nicht in die Karten“, bestätigt Johanna Rizzi, Steuerberaterin bei Deloitte Österreich.

Um eine bessere Vertrauensgrundlage am Markt zu schaffen, spricht sich die Hälfte der befragten Anlegerinnen und Anleger für eine stärkere Regulierung aus.

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Maurizia Anderle-Hauke
(© Deloitte/feelimage)

„Der weltweite Krypto-Markt wird in Zukunft wesentlich stärker reguliert werden. Der FTX-Crash zeigt die Notwendigkeit solcher Regelwerke einmal mehr auf“, so Rechtsanwältin Maurizia Anderle-Hauke. „Ein planbares und verlässliches Vorgehen der Regulierungsbehörden ist dabei erfolgskritisch – denn aller Risikofreude zum Trotz brauchen Investorinnen und Investoren eine solide Entscheidungsgrundlage.“

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Sascha Bém
Sascha Bém
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