Bald kein Geheimnis mehr? Der Facebook-Coin
Wird der Vorhang um den ominösen Facebook Coin bald gelüftet? Seit rund einem Jahr stehen Gerüchte im Raum, dass Libra an den Kryptomarkt gehen soll (der Krypto-Monitor berichtete über das Project Libra) – nun wird es konkret: Bereits am 18. Juli wird die Öffentlichkeit das White Paper einsehen können. Mit einer Basis von 2,3 Mrd. Nutzern weist Facebook eine Marktmacht auf, die konkurrierende Fintech-Anbieter und Kreditkartenunternehmen beunruhigen sollte – und jedenfalls das Zeug hat dem gesamten Markt einen starken Aufwind zu geben.
Die Kryptotransaktionen erfolgen über die Tochterdienste Whatsapp, Instagram und Messenger. Der Facebook-Coin soll für Überweisungen unter Facebook-Usern, im E-Commerce und auch für Bezahlungen in realen Geschäften eingesetzt werden können. Entscheidend wird sein, ob die Kryptowährung ein rein internes Facebook-Programm wird oder ob man sie auch außerhalb des Systems verwenden kann.
Facebook = Weltherrschaft?
Mit dem Libra zielt Facebook wahrscheinlich zuerst auf Entwicklungsländer, wo erst wenige Bewohner über eine Bankverbindung verfügen. In diesen Ländern dürfte auch der Gesetzgeber Facebook weniger auf den Füssen stehen und die Datenschutzbestimmungen etwas lockerer sehen, sodass viele User Zugriff zu dem Online-Payment haben könnten. Auch Menschen, die einen Teil ihres Einkommens in die Heimat schicken, könnten von dem Facebook Coin profitieren – Bye, bye Western Union? Der Geldtransferdienst dürfte um einiges teurer sein als der einfache Klick via Facebook zur Geldüberweisung.
Die neue Währung wird von einer Stiftung verwaltet, die Facebook vor kurzem in Genf ins Leben gerufen hat. Somit steht der Coin unter Regulation der Schweiz. Diese Stiftung verwaltet auch den Marktplatz, auf dem der Coin gehandelt wird, und könnte so ein gewichtiger Player im Kryptobusiness werden.