Novi: Libra schlägt neuen Weg ein

Als Corona noch nicht alle Schlagzeilen dominierte und die Welt noch einigermaßen in Ordnung schien, standen andere Themen auf im medialen Fokus. Im Jahr 2019 berichteten vor allem die Krypto-Magazine, aber auch Tageszeitungen flächendeckend über die neue digitale Währung eines Internetgiganten: Facebooks Libra Coin.

Das Kind beim Namen nennen

Das hat Facebook bereits recht früh getan. Libra war in aller Munde, bevor die Währung überhaupt an den Start gekom… Achso, Libra ist ja immer noch nicht auf dem Markt. Trotzdem sprechen alle d’rüber. Und bevor Sie nun denken, dass wir hier den langersehnten Launch der Zuckerberg Währung verkünden: Falsch gelegen. Lediglich die Tochter-Firma, zuständig für die Wallet, die den Namen Calibra trug, wurde umbenannt. Anscheinend möchte die Social-Media-Plattform „neue Wege“ gehen – denn Novi heißt das Geldbörsen-Unternehmen ab sofort, was sich aus dem lateinischen von novus (neu) und via (weg) ableiten lässt.

Das twitterte Calibr… Novi-Chef David Marcus natürlich prompt:


Im Video wird nochmal der Sinn und Zweck der Facebook-Tochter erklärt, und dieser scheint sich nicht geändert zu haben: „“Mit Novi wird das Senden von Geld so einfach sein wie das Senden einer Botschaft. Sie können Novi sowohl als eigenständige Anwendung als auch in Messenger und WhatsApp verwenden. Es gibt keine versteckten Gebühren für das Hinzufügen, Senden, Empfangen oder Abheben von Geld, und Ihre Überweisungen werden sofort ankommen.”
Hatten die fleißigen Bienchen im Silicon Valley zu viel Zeit während der Corona-Krise? Neuer Name schön und gut, aber so wirklich voran geht das Projekt nicht. Im April wurde zwar ein neues Whitepaper für Libra veröffentlicht, aber die Behörden lassen mit einer Genehmigung auf sich warten. In der Veröffentlichung hieß es zum Beispiel, dass Libra nicht mehr direkt durch einen Korb von verschiedenen Währungen gedeckt werden solle, sondern durch eine Vielzahl von Stablecoins, die unterschiedliche Währungen repräsentierten. Also mit echter Autonomie hat das immer noch nicht viel zu tun.

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Lisa Gröning
Lisa Gröning
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