Krypto-Zahlung im Chat: Signal legt vor, wann zieht WhatsApp nach?

Es ist eigentlich der logische und längst überfällige nächste Schritt: Die Verbindung von Social-Media-Diensten mit Kryptowährungen. Auf dass man nicht nur an Kryptobörsen etwa Bitcoin kaufen, Ethereum verkaufen oder in Ripple investieren kann. Denn eigentlich haben ja Kryptowährungen vor allem eine Qualität: sie können ohne zentrale Verwaltung gedeihen und transferiert werden.

Jetzt macht der Messaging-Dienst Signal den Anfang und krönt sich – zumindest einmal im Testmarkt Großbritannien – zum first mover. Ab sofort lassen sich nämlich dort innerhalb des Chats digitale Assets einfach wie eine Nachricht verschicken. Dieser Service ist derzeit auf den Mobilecoin MOB beschränkt.

Der Coin ist genauso wie Signal selbst technisch auf Privacy ausgerichtet – übrigens mit ähnlichen Mechanismen wie die diskreten Kryptowährungen Monero oder Zcash. Als Anbindung an die Messaging-App dient eine Mobilecoin-Wallet, die nun Signal-User aktivieren können.

Direct Message statt Überweisung

Dass der Alptraum aller Banker früher oder später Realität wird, war zu erwarten. Noch ist das Thema mit Signal und Mobilecoin eher nischig besetzt. Wir stellen uns aber einmal ein ähnliches Szenario mit WhatsApp und einem bewährteren und weniger volatilen Coin vor!

An dieser Stelle sei erinnert: 31% der Weltbevölkerung haben kein Bankkonto. Und: ein Mensch ohne Konto gibt durchschnittlich 4$ pro Monat mehr aus als ein Kontoinhaber, um Zugriff auf Geld zu bekommen. Internationale Überweisungen brauchen durchschnittlich 3 bis 5 Tage und kosten 7% der Transfersumme. Diese Informationen, die sich wie eine Argumentesammlung gegen das Bankenwesen lesen, stammen übrigens von der Webseite der Kryptowährung Diem.

In der Eigentümerstruktur von Diem ist es bekanntlich nicht mehr weit zu WhatsApp – und wohl auch zu einer Revolution im Überweisungs-Business.

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Sascha Bém
Sascha Bém
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