Kryptowährungen und Spiele – das ist natürlich eine aufgelegte Sache. Wer schon in eine virtuelle Realität eingetaucht ist, dem fällt das Annehmen von digitalem Geld umso leichter.
Es gibt einige Anknüpfungspunkte, wie sich die Blockchain in die Welt der Spiele einflechten lässt. Allerdings sind sich auch die führenden Köpfe der Gaming-Industrie noch nicht ganz einig, wohin die Reise gehen wird.
Die naheliegendste Variante, wie man Kryptowährungen in Spiele einbauen kann, ist das einfache Übersetzen von bisherigen Kauf-Optionen von Fiat nach Krypto. Sprich: User können für Fiat eine bestimmte Kryptowährung kaufen, die dann in einem Game einsetzbar ist und etwa zum Kauf von bestimmten Assets (wie Waffen, Equipment…) berechtigt.
Diese Mechanik lässt sich übertragen auf Play-to-earn-Modelle. Hier sind die Objekte der Begierde nicht einfach mit Geld oder Kryptos käuflich, sondern wollen im Spiel verdient werden.
Eine Variante – egal, ob via Kauf oder via In-Game-Verdienst – bieten NFTs: Sie ermöglichen, dass Gamer nicht irgendein nützliches Tool erstehen, sondern DAS Grundstück, DAS Designer-Outfit, DIE Yacht. Also nicht eines seiner Art, sondern ein ganz bestimmtes Unikat, das natürlich umso begehrter ist und wie in der Welt draußen gehandelt werden kann.
Zur Erinnerung: NFTs ermöglichen, ein digitales Element nicht nur unkopierbar zu machen (das tun ja Bitcoin & Co. auch schon), sondern es auch als Unikat einem Besitzer zuzuordnen.
Und dann gibt es schließlich noch einen Aspekt in der Metaebene des Spiels für manche Krypto-Assets. So berechtigen manche Gaming Tokens die Inhaber zur Mitbestimmung, wie sich das Spiel weiterentwickeln soll.
Aus diesen verschiedenen Spielarten der Anwendung von Kryptotechnologie als In-Game-Währungen formte sich der Überbegriff „Gaming Tokens“. Das Besondere: sie sind auch außerhalb der Spiele an Kryptobörsen handelbar und zeitigen mitunter beachtliche Kursbewegungen – die durchaus auch antizyklisch zu den klassischen Top-Kryptowährungen 2023 sein können. Es erübrigt sich der Hinweis, dass diese Spiele-„Währungen“ hochspekulative Werte darstellen.
Hier die interessantesten Gaming Tokens 2023:
Decentraland | MANA
Auf der Ethereum-Blockchain erstreckt sich das VR-Spiel Decentraland. Mit der Game-eigenen Währung MANA kann man hier nicht nur Land, sondern auch sonst allerlei Güter erstehen. Es lassen sich in dieser virtuellen Umgebung sogar eigenen dApps erstellen. Die User und MANA- (beziehungsweise LAND-) Hodler entscheiden in der Decentraland DAO (dezentralisierte autonome Organisation) über die Zukunft des Games.
Axie Infinity | AXS
Axies sind in diesem – von Pokemon inspiriertem Game – Tierchen, die man zu sammeln, aufziehen, traden oder zu bekämpfen hat. Jedes Axie entspricht einem ERC-271 NFT, das Game ist also ebenfalls Ethereum-Blockchain-basiert. Seltene Axies erzielen Werte von mehreren Hundert ETH, im Sommer 2021 stand Tierchen #991 für 5.000 ETH zum Verkauf.
The Sandbox | SAND
Der Name ist Programm: The Sandbox ist eine Spielumgebung, in der Blockhain-basiert und mittels DAO mit den Zutaten NFTs sowie Play-to-earn digitale Assets erstellt und gehandelt werden können. Die Währung in dieser Umgebung ist der SAND.
Gala | GALA
Gala Games ist dabei, eine Spieleplattform über mehrere Blockchain-Games mit einer gemeinsamen Währung, dem GALA zu etablieren. Auch hier können NFTs besessen werden sowie die Geschicke des Gala Games Ökosystems aktiv mitgestaltet werden. Hinter Gala Games steht unter anderem Eric Schiermeyer, einer der führenden Köpfe des bestens bekannten Spieleherstellers Zynga (Mafia Wars!).
Enjin Coin | ENJ
Im Enjin Network, einer Social Gaming Plattform, können Developer Webseiten, „Clans“, und virtuelle Shops erstellen. Die Inhalte und Produkte können in dieser Umgebung tokenized werden, gehandelt wird mit dem auf der Ethereum ERC-20 Token basierenden Enjin Coin.
Shiba Inu | SHIB
Shiba Inu? Das ist doch ein Memecoin! Völlig korrekt! Allerdings hat Shiba Inu die eigene Sparte Shiba Inu Games ins Leben gerufen, um fett ins Spielebusiness einzusteigen. An Bord geholt hat man sich dazu bereits Australiens größten Games-Entwickler, PlaySide Studios. Angepeilt wird wohl ein NFT-Sammelkartenspiel mit 10.000 auf Shiba Inus basierenden „Shiboshis“.