Bitcoin.de Review: Leichter Einstieg in die Kryptowelt
Verfügbare Kryptowährungen
Einzahlungen
Quick Facts
Firmensitz / Gründung: Herford, Deutschland / 2011
Mindesteinzahlung: Keine Mindesteinzahlung
Handel mit Fiatgeld: Ja – Handelsplatz mit EUR
Plus
+ Handelsplatz mit einfacher Mechanik, SEPA-Anbindung sowie Überweisung an den Käufer erinnern an Ebay und verlangen kein radikales Umdenken in die Kryptologik
+ Deutschsprachige Seite gibt Sicherheit
+ Als verlässliche Plattform seit 2011 auf dem Markt
+ Auch Krypto-zu-Krypto-Handel
Minus
– Kleines Angebot
– Trades werden nicht sehr schnell abgewickelt
– Relativ hohe Spesen
Bitcoin.de Review-Inhalte:
1. Die Facts
2. Wie geht es nach der Schließung der Fidor Bank weiter?
3. Ist Bitcoin.de jetzt noch sicher?
4. Bitcoin.de Review: So läuft die Registrierung
5. Wie seriös und sicher ist Bitcoin.de?
6. Traden und Spesen
7. Fazit: Ein Marktplatz, der den Kryptoeinstieg leicht macht
Bitcoin.de ist eine der ältesten Kryptobörsen im deutschsprachigen Raum. Dabei ist sie genau genommen gar keine Börse. In unserer Bitcoin.de Review werfen wir einen genauen Blick auf diesen Handelsplatz.
Die Facts
Bitcoin.de und die Betreibergesellschaft Bitcoin Deutschland AG betraten 2011 die Kryptobühne. Ursprünglich als reiner BTC-Handelsplatz am Start, können Sie hier mittlerweile neben Bitcoin auch Bitcoin Cash, Bitcoin Gold, Ethereum, Litecoin, XRP, Dogecoin, Solana und Tron kaufen. Auch Krypto-zu-Krypto-Trades sind mittlerweile möglich: Jeweils gegen Bitcoin sind Ethereum, XRP und Dogecoin handelbar.
Zur Größenordnung des Handelsplatzes: Nach eigenen Angaben lag das Handelsvolumen 2017 bei 1,2 Milliarden Euro, 750.000 User seien registriert. Neuere Angaben sind nicht bekannt. Bitcoin.de ist eine der ältesten deutschsprachigen Kryptobörsen. Da seit 2017 aber zahlreiche weitere deutschsprachige Kryptobörsen dazugekommen sind, dürfte Bitcoin.de inzwischen wahrscheinlich von einigen wie z.B. Bitpanda überholt worden sein.
Inzwischen haben sich die Bitcoin Deutschland AG und die futurum bank AG vereint und stehen somit hinter Bitcoin.de. Die futurum bank AG war bereits davor als Wertpapierhandelsbank tätig, womit Bitcoin.de einen starken und erfahrenen Partner hinter sich hat.
Wie geht es nach der Schließung der Fidor Bank weiter?
2014 ging Bitcoin.de mit der deutschen Fidor Bank eine Partnerschaft ein, wodurch eine Anbindung an das klassische Bankensystem erstellt worden ist. Dadurch konnte ein “Express-Handel” ermöglicht werden, womit Nutzer mithilfe eines Kontos bei der Fidor Bank direkt Kryptowährungen kaufen konnten. Dies war zu jenem Zeitpunkt einzigartig und ermöglichte eine nie dagewesene Geschwindigkeit beim Bitcoin-Kauf.
Ein großer Vorteil davon war, dass Kunden der Fidor Bank von einer Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro profitiert haben. Das war eines der großen Verkaufsargumente, womit Bitcoin.de für die Erstellung eines Fidor-Kontos geworben hat.
Nun wurde aber Anfang 2023 bekannt, dass die Fidor Bank ihre Geschäftstätigkeit einstellen muss. Zuerst wurde eine Schließung aller Konten bis 31.3.23 angekündigt. Inzwischen scheint diese Frist aber bis Ende 2023 erstreckt worden zu sein.
Auf der Website der Fidor Bank ist zu lesen, dass sämtliche Kundengelder zumindest durch die Einlagensicherung geschützt und dass die Bank bei der Auflösung der Geschäfte durch die Muttergesellschaft Groupe BPCE unterstützt werde.
Auf der Website von Bitcoin.de finden sich zu diesem Thema allerdings keinerlei Informationen. Stattdessen ist der alte Artikel unverändert, der nach wie vor die Eröffnung eines Fidor-Kontos empfiehlt.
Ist Bitcoin.de jetzt noch sicher?
Aktuell ist unklar, wie es nach der Schließung der Fidor Bank mit Bitcoin.de weitergehen wird. Grundsätzlich ist es aber so, dass man bisher nicht zwingend ein Konto bei der Fidor Bank benötigt hat, um Bitcoin.de nutzen zu können.
Stattdessen hat man damit hauptsächlich vom Express-Handel und von der Einlagensicherung profitiert. Die Plattform konnte bisher aber auch problemlos ohne ein solches Konto verwendet werden.
Es ist daher davon auszugehen, dass dies auch weiterhin so möglich sein wird. Klarheit werden wir aber erst Ende 2023 haben, wenn die Fidor Bank endgültig ihre Tore geschlossen hat. Bis dahin macht es auf jeden Fall Sinn, vorsichtig zu sein und gekaufte Kryptowährungen nicht auf der Plattform zu lassen, sondern sofort auf ein Wallet verschieben.
Hardware Wallets sind ohnehin die sicherste Art der Aufbewahrung von Krypto Coins und daher in jedem Fall zu empfehlen. Hier finden Sie einige Reviews von beliebten Anbietern:
Abgesehen davon kann Bitcoin.de aber nach wie vor normal genutzt werden und es scheint kein akutes Sicherheitsrisiko zu bestehen.
Bitcoin.de Review: So läuft die Registrierung
Für die Registrierung müssen Sie lediglich einen Benutzernamen definieren, Ihre E-Mail-Adresse eingeben und ein Passwort wählen. Danach müssen Sie Ihre E-Mail-Adresse bestätigen und können sich anschließend einloggen.
Um die Plattform nutzen zu können, müssen Sie aber noch einige weitere Informationen angeben und diese verifizieren. Dabei werden Sie beispielsweise nach Ihrer Adresse, Geburtsdatum und Handynummer gefragt. Diese Daten werden anschließend in einem Videocall überprüft. Zusätzlich müssen Sie auch gleich Ihr Bankkonto angeben und dieses ebenfalls verifizieren.
Bei letzterem hatten Inhaber eines Kontos bei der Fidor Bank bisher einen Vorteil. Diese Möglichkeit entfällt aber eben spätestens Ende 2023. Jetzt noch ein Konto bei der Fidor Bank zu eröffnen, macht daher keinen Sinn.
Sollten Sie nicht Fidor-Kunde sein, können Sie mittels Kleinstüberweisung das eigene Konto bei Bitcoin.de verifizieren.
Nach Abschluss der Verifizierung werden Sie in verschiedene Trust-Levels eingeteilt:
- Bronze: Hier ist die 2-Faktor-Authentifizierung (2FA) noch nicht obligatorisch. Dieses Level erhält man zudem, wenn man weniger als 5 Bewertungen hat oder diese zu weniger als 80% positiv sind. Weiterhin ist bei diesem Level das Umsatzvolumen unter €5.000.
- Silber: Um dieses Level erreichen zu können, müssen Sie 2FA aktivieren. Zudem müssen Sie mindestens 5 Bewertungen haben und diese müssen zu mindestens 80% positiv sein. Das Umsatzvolumen muss hier ferner über €5.000 liegen.
- Gold: Für das Gold Level müssen Sie mindestens 25 Bewertungen haben und diese müssen zu 90% positiv sein. Zudem müssen Sie dafür ein Handelsvolumen von mindestens €25.000 erreichen.
- Platin: Für Platin brauchen Sie mindestens 100 Bewertungen, insgesamt zu 95% positiv und ein Handelsvolumen von €100.000 oder mehr.
Je nach Level profitieren Sie von unterschiedlichen Limits für den Kauf, Verkauf und Auszahlungen. Konkret sieht das so aus:
- Bronze: max. €2.000 pro Kauf und Verkauf und max. €5.000 Auszahlungen pro Tag
- Silber: max. €10.000 pro Kauf und Verkauf und max. €25.000 Auszahlungen pro Tag
- Gold: max. €75.000 pro Kauf, max. €50.000 pro Verkauf und max. €100.000 Auszahlungen pro Tag
- Platin: max. €150.000 pro Kauf, Verkauf und Auszahlungen unlimitiert
Alles in allem gibt es nichts an dem Anmeldungsprozess zu bemängeln: Seriös, user-freundlich, schnörkellos. Ein großes Plus in unserer Bitcoin.de Review!
Wie seriös und sicher ist Bitcoin.de?
Der Handelsplatz konnte wie oben beschrieben direkt an das deutsche Bankensystem angebunden werden. Alleine das zeugt schon von hoher Seriosität, da dazu entsprechende Regularien erfüllt werden müssen.
Wie branchenüblich wird auch bei Bitcoin.de der Großteil der Coin-Vorräte offline in sogenannten Cold Wallets gelagert. Lediglich etwa 2% sind online für den laufenden Handelsbetrieb. Darüber hinaus werden jährlich die kompletten Bestände an eigenen und für Kunden verwahrter Bitcoins von einer unabhängigen und öffentlich-rechtlich bestellten Deutschen IT-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft auf Verfügbarkeit und korrekte Verwaltung geprüft.
Der “Bitcoin-Marktplatz Made in Germany” (so der Untertitel von Bitcoin.de) lässt in Sachen Seriosität rein gar nichts aus. Ein weiteres Plus in unserer Bitcoin.de Review!
Hier muss aber wiederum darauf hingewiesen werden, dass aktuell nicht klar ist, wie sich die Kooperation mit der Fidor-Bank weiterentwickeln wird. Es scheint unwahrscheinlich, dass der Zusammenbruch der Bank gleich auch den Bitcoin.de-Marktplatz mitreißen wird. Aber komplett ausgeschlossen ist es nicht.
Auf jeden Fall steht ja nach wie vor die futurum bank hinter dem Marktplatz, was nach wie vor für Sicherheit sorgt. Trotzdem ist es ratsam, auf Nummer sicher zu gehen und seine Kryptowährungen nach dem Kauf sofort von der Börse abzuheben.
Traden und Spesen
Im Gegensatz zu Börsen wie Bitpanda, Coinbase oder Kraken ist Bitcoin.de keine klassische Kryptobörse, sondern ein Marktplatz. Hier werden lediglich Anbieter und Interessenten, Verkäufer und Käufer vermittelt. Bitcoin.de selbst kauft oder verkauft nicht und verdient nur eine Provision fürs Vermitteln.
Kauf-Interessenten finden aktuelle Angebote bei “Kaufen”, bei “Verkaufen” können Sie Ihre Bitcoin zum Verkauf ausschreiben.
Findet man eine entsprechende Gegenpartei für seinen Handelsvorschlag, so wird das vereinbarte Fiatgeld vom Bankkonto des Käufers direkt auf das Konto des Verkäufers überwiesen. Das Angebot wird als “bezahlt” markiert und ist somit vom Markt. Sobald der Verkäufer den Zahlungseingang bestätigt, wird der erworbene Bitcoin in das Wallet des Käufers übertragen.
Das kann durchaus 1-2 Tage dauern. Hier hatten Fidor-Kunden einen Vorteil, da hier die Zahlungen unmittelbar bestätigt und abgewickelt werden (Express-Handel).
Vergleichbar mit den User-Bewertungen bei Ebay, gibt es auch bei Bitcoin.de ein ähnliches System, wobei sich Käufer und Verkäufer nach der Abwicklung des Handelsgeschäfts gegenseitig bewerten können. Die Anzahl und Qualität der Bewertungen sind dann für die oben genannten “Trust-Level” relevant. Auch dies trägt zur Sicherheit und zum Gefühl bei, hier in besten Händen zu sein.
Für die Vermittlung von Verkäufer und Käufer sowie die technische Abwicklung stellt Bitcoin.de eine Handelsgebühr von 1% (0,8% beim Express-Handel) in Rechnung. Diese Gebühr teilen sich Verkäufer und Käufer zu gleichen Teilen. Am Ende bezahlt man für eine Transaktion also 0,5% Gebühren.
Bitcoin.de ist somit im Vergleich der Kryptobörsen ein relativ günstiger Handelsplatz. Auf den bereits erwähnten Börsen sind Sie allerdings doch noch ein wenig günstiger unterwegs. So betragen die Gebühren bei Bitpanda beispielsweise 0,15 bis 0,25%.
Das gibt leider ein Minus in unserer Bitcoin.de Review.
Fazit: Ein Marktplatz, der den Kryptoeinstieg leicht macht
Bitcoin.de vermittelt Interessenten, bindet SEPA-Überweisungen in den Handelsprozess ein und ermöglicht so, dass Sie hier mit recht gewohnten Mechanismen in die Welt der Kryptowährungen einsteigen können.
Insbesondere nach der Gründung im Jahr 2011 war dieser Marktplatz für den Kauf von Bitcoin und anderen Kryptowährungen einer der besten Orte im deutschsprachigen Raum. Inzwischen gibt es aber zahlreiche andere Konkurrenten, die den Handel doch noch ein wenig günstiger und einfacher anbieten.
Zudem ist aktuell unklar, wie sich Bitcoin.de nach der Einstellung der Geschäftstätigkeit der Fidor Bank AG weiterentwickeln wird. Bitcoin.de ist zwar keineswegs von der Bank abhängig und man konnte den Marktplatz auch bisher bestens ohne ein Fidor-Bankkonto nutzen. Ob diese Verbindung mit einer anderen Bank ersetzt oder der Express-Handel einfach eingestellt wird, ist aktuell noch unklar und wird leider auch nicht von Bitcoin.de kommuniziert.
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Fazit: Bitcoin.de ist eine der komfortabelsten und sichersten Möglichkeiten, Bitcoin zu kaufen. 4 von 5 Coins auf dem Kryptomonitor.