Anleger-Strategien im Krypto-Bärenmarkt

51 % der Konten von Kleinanlegern verlieren Geld beim Handel mit CFDs bei diesem Anbieter. Sie sollten sich überlegen, ob Sie das hohe Risiko, Ihr Geld zu verlieren, eingehen können.

Die wichtigsten Kryptowährungen 2022 sind seit Wochen mehr oder weniger im freien Fall. Allein in den vergangenen 7 Tagen sind durchwegs Verluste von 20 bis über 30 Prozent zu verzeichnen. Das Krypto-Business befindet sich in einer noch nie dagewesenen Kryptokrise. Alles Schönreden ist vergeblich.

Ein Satz, mit dem man bei jedem Börsianer-Bullshit-Bingo auf der sicheren Seite ist, lautet: „Im Bullenmarkt kann jeder Anleger Rendite machen, im Bärenmarkt nur die besten.“

Was aufs erste Hinhören beinahe ermutigend klingt, verdient sich gerade in Zeiten wie diesen einer näheren Analyse. Gibt es tatsächlich Möglichkeiten, vom allgemeinen Abwärtstrend zu profitieren?

Technisch gesehen – ja. Das Stichwort lautet…

Leerverkäufe

… oder shorten. Das Tool dazu sind Krypto-CFDs (Contracts for Difference).

Geht der Anleger davon aus, dass beispielsweise der Bitcoin-Kurs an den Kryptobörsen weiter fällt, kann er BTC shorten. Als Beispiel: Er verspricht einen Verkauf in einem Monat eines Bitcoins um zb 20.000 € – dazu muss er den BTC gar nicht besitzen. Daher: „Leerverkauf“.

Wenn die Kurse tatsächlich fallen, und der Kurs in einem Monat 15.000 € beträgt, kauft der Anleger um 15.000 € und verkauft um 20.000 €. Gewinn realisiert.


Es gibt sogar noch Hebelmöglichkeiten für CFDs. Das Problem beim Leerverkauf: Es gibt kein Limit für den Verlust. Steigt nämlich der Kurs dramatisch (und das haben wir gerade in der Kryptowelt schon oft über Nacht erlebt), muss der Anleger erst um beispielsweise 50.000 € einen BTC besorgen, um den 20.000-€-Leerverkauf zu befriedigen.

CFDs sind also hochriskante Tools und daher innerhalb der EU streng reguliert.

Fazit: Als Strategie im Bärenmarkt nur sehr bedingt zu empfehlen.

Staking

Es gibt so etwas wie eine „Verzinsung“ im Krypto-Business. Einige Werte und einige Börsen ermöglichen Staking. Das heißt: Assets legen an Wert zu – einfach, in dem man sie im Wallet hält. Und viel anderes bleibt einem aktuell eh nicht übrig.

Klingt nach einer Zauberlösung! Das Problem: nicht alle Werte sind zu Staking geeignet – Voraussetzung ist die technische Basis Proof of Stake, womit schon einmal zB der Bitcoin flachfällt. Darüber hinaus können auch die ehrgeizigsten Staking-Pläne die Kursbewegungen der vergangenen Wochen nicht kompensieren.

Fazit: Als Strategie im Bärenmarkt zu empfehlen, sollten Sie entsprechende Coins im Wallet haben. Staking wird aber im strengen Kryptowinter maximal homöopathisch wirken.

HODLing

Was als Tippfehler in einem Forum begann, wurde schnell zur populären Durchhalteparole für leidgeplagte Kryptofans: to hodl.

Der Terminus wurde sogar im Nachhinein als Abkürzung mit Bedeutung aufgeladen: „Hold On Dear Life“ (in etwa: um jeden Preis festhalten; sich ums Leben klammern). Nicht aufgeladen wurde das HOLDing allerdings mit einer Perspektive für den Anleger – abgesehen von wieder ansteigenden Kursen, die den HODLer ganz von alleine aus dem Tal der Tränen holen sollen.

Was vielleicht noch den Schmerz der HODLer lindern könnte, ist ein Blick auf die allgegenwärtige Rekord-Inflation des Fiatgeldes. Auch dort findet sich aktuell kein fester Boden unter den Füßen.

Fazit: Ja zum HODLing. Augen auf und durch.

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Sascha Bém
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