Nach der Gabel ist vor der Gabel: Kurssprung bei Bitcoin Cash

Am kommenden Donnerstag, 15. November, steht bei Bitcoin Cash eine Hard Fork an. Zwar sind halbjährliche Updates Routine, diesmal konnten sich jedoch die beteiligten Developer-Gruppierungen nicht einigen.
Da gibt es nämlich das Team Bitcoin Cash ABC hinter Chefentwickler Amaury Séchet und auf der anderen Seite Bitcoin SV („Satoshi Vision“) des Unternehmens Nchain hinter Craig Wright und dem Mining-Pool-Betreiber CoinGeek. Diese beiden Lager kamen bei den Themen Privacy, Block-Größe und Skalierbarkeit nicht auf einen grünen Zweig und scheinen einen Hash-Krieg auszulösen: Letztendich entscheiden dann die Miner, welche Kette sie vorantreiben und welche Version somit weiterhin besteht.
Im Vorfeld führte das zu einiger Dynamik an den Exchanges! (Hier vergleichen wir die wichtigsten Kryptobörsen.)

Kursanstieg: Aus 1 mach‘ 2?

Die Börsen-Riesen Binance und Coinbase haben soeben verlautbart, die Hard Fork zu unterstützen. Dabei blieb man sehr vage mit der Definition von „unterstützen“. Klar ist nur, dass rund um UNIX time 1542300000 beziehungsweise 15.11.2018 4:40:00 PM (UTC) der Handel ausgesetzt wird. Und dann wird man die Forkentwicklung beobachten.
Diese Ankündigung reichte schon für eine bemerkenswerte Kursrallye von BCH: Seit Freitag (2.11.) ist der Wert für 1 Bitcoin Cash von 425,42 $ auf aktuell 564,06 $ gestiegen. Die Marktkapitalisierung legte um 2,4 Milliarden $ zu.
Warum die Gabel Trades gerade so attraktiv macht: Wenn beide Chains am Leben bleiben, könnte das für Investoren eine außergewöhnliche Chance bieten. Eigentümer von BCH werden an Börsen, die in Zukunft beide Bitcoin-Cash-Versionen unterstützen, die gleiche Anzahl an Coins in beiden Chains bekommen.

Die Gabel in der DNA

Ob das denn so eintritt, steht natürlich in den unergründlichen Tiefen der Mining-Logik. Die Chancen für eine Zweiteilung stehen jedenfalls nicht schlecht – auch, weil Bitcoin Cash ja selbst Ergebnis einer Hard Fork ist und diesen Dualismus wohl in der DNA trägt. Bezeichnend ist auch ein Identitäts-Issue im Namen: die Coin wird meist als BCH, bei Binance jedoch als BCC geführt.
Was tun? Lernen von den Machern. Amaury Séchet wurde unlängst gefragt, wie er sich auf den bevorstehenden Hash-War vorbereitet? Seine Antwort: „Mit Yoga in Thailand.“ What else – und Namaste.

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Sascha Bém
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