Bitcoin: Warum ein Kursverlust nicht negativ sein muss

Ooops, was ist denn da passiert? Der Bitcoin-Kurs ist seit langem wieder mal gefallen, und zwar recht heftig: ca. 10% in 24 Studen! Er befindet sich zwar immer noch nördlich von 17.000 US-Dollar, worüber man vor wenigen Wochen gejubelt hätte, aber immerhin – die Hausse scheint zumindest unterbrochen.
Für kurzfristige Spekulationen an Kryptobörsen sind das natürlich schlechte News. Wer Bitcoin kaufte (oder Ethereum kaufte oder Ripple kaufte – man kann immer von einer Lead-Funktion des BTC ausgehen), um bald mit Gewinn abzustoßen, wird das Ende einer Kursrallye als suboptimal wahrnehmen. Muss der Drop aber für die Bitcoin-Bedeutung generell negativ sein?

Kursrallye vs. Alltagstauglichkeit

Naturgemäß sind Alltagsintegrationen umso schwieriger, je höher die Volatilität einer Währung ist. Wir alle kennen das Beispiel des Pizza-Kaufs um 1 BTC, der wohl in die Geschichte als einer der schlechtesten Deals ever einging. Ein zu unvorhersehbarer Kurs bedeutet zu hohes Risiko für einen der Tauschteilnehmer. Sie würden sich heute wohl auch nicht mit Pharma-Aktien ein Abendessen finanzieren.

Dass der Bitcoin-Kurs nicht ewig steigt, ist klar. Fraglich ist nur, auf welchem Niveau er sich einpendelt, um dann ein verlässliches Zahlungsmittel zu werden. Hier scheiden sich die Geister: Manche sagen bei 15.000 $, andere (wie etwa unlängst Tom Fitzpatrick, Analyst der Citigroup) bei 300.000 $. Vielleicht ist aber auch jetzt der Anfang der Konsolidierungsphase.
Hieße: Weniger Volatilität bedeutet weniger Spekulanten. Weniger Spekulanten bedeuten weniger Volatilität. Beides bedeutet: mehr Alltagstauglichkeit.

Alltagsintegration in der Schweiz

Seit Juli dieses Jahres läuft in der Schweiz ein Pilotprojekt, bei dem ausgewählte Einzelhändler Krypto-Zahlungen akzeptieren können. Eine Kooperation von Worldline und Bitcoin Suisse haben eine Infrastruktur geschaffen, bei der Transfers via QR-Code-Scan von Wallet zu Händler ruckzuck funktionieren. Aus dem Wallet wurden (bisher) mit Bitcoin und Ethereum gezahlt, der Händler erhielt sofort Schweizer Franken, womit kein Kursrisiko für ihn bestand.
Nachdem die Pilotphase erfolgreich gelaufen ist, wird nun an einem Rollout für ganz Europa und mit einem erweiterten Coin-Portfolio gearbeitet. Vielleicht wird der Bitcoin jetzt erwachsen und gesellschaftsfähig…

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Sascha Bém
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