Bitcoin geht durch die Decke – warum und wie lange?

Der Bitcoin startete mit schlappen 3.700 US$ ins Jahr 2019, derzeit steht er bei mehr als 10.900 $. Wer hätte das noch vor wenigen Monaten im bärigen Marktumfeld gedacht? Was die Kursrallye ausgelöst hat, weiß naturgemäß niemand so genau. Und noch mehr sind Prognosen über die Zukunft mehr oder weniger reine Spekulation. Wir haben für Sie die interessantesten Theorien zusammengetragen:

1. Phänomen FOMO

Eine Theorie hinter solchen Aufwärtsbewegungen ist die „Fear Of Missing Out“: Viele Privatanleger, die an den wichtigsten Kryptobörsen in ein in der Aufwärtsbewegung befindliches Asset investieren, da sie befürchten, einen großen positiven Trend zu verpassen. Dieses Phänomen wird zusätzlich verstärkt, wenn prestigeträchtige Meilensteine wie etwa die 10.000-Dollar-Marke beim BTC überschritten werden. Laut FOMO-Believern gilt nun: The sky is the limit. Sie überschlagen sich mit Schätzungen, dass der Bitcoin 50.000, ja sogar 500.000 $ erreichen kann.
Gegen die Theorie spricht, dass immer mehr institutionelle Anleger marktbestimmend sind, die wenig FOMO-Tendenzen haben. Es scheint, als wären für den Bullrun – bei dem ja auch in Mengen Ethereum, Ripple oder Bitcoin Cash gekauft wurden – bisher eher weniger Einzelhandelsinvestoren verantwortlich. Im Umkehrschluss bedeutet das allerdings auch: Wenn diese aufspringen, geht es erst recht nach oben!

2. Sicherheit

Noch nie haben so viele Menschen Bitcoin verwendet, noch nie war die Hash-Rate höher, noch nie war eine Kryptowährung so sicher. Um den BTC zu manipulieren würde es heute eine absurd hohe Rechenleistung bedürfen. Das wiederum schließt den Kreis zu obigem Punkt: Je sicherer, desto interessanter auch für institutionelle Anbieter.
Apropos Technik: Im Mai 2020 findet die nächste Halbierung der Blockbelohnung (6,25 BTC statt 12,5 BTC) für Miner statt. Bei der letzten Halbierung zog der Kurs erst ein Jahr danach signifikant an. Diesem Ereignis wird also für die aktuelle Kurssituation eher wenig Bedeutung zugeschrieben.

3. Pump and dump

Skeptiker sehen bereits ein böses Erwachen für Anleger voraus: Bei dem von ihnen vermuteten „Pump and dump“ wird der Kurs – unter anderem mit hochgejazzten Gerüchten – künstlich aufgeblasen, bis Insider dann auf dem Peak verkaufen. Wie das bei einem knapp 200-Milliarden-Dollar-Markt (aktuelle BTC-Marktkapitalisierung) gehen soll, bleibt allerdings dahingestellt. Da bräuchte es schon ein paar sehr gut abgestimmter, sehr einflussreicher Player.

4. Facebook

Einige Analysten ahnen den Zusammenhang: Facebook hat es mit seinem geplanten Coin Libra in so gut wie alle Medien geschafft und das Thema Kryptowährungen noch näher an den Mainstream gebracht. Das könnte für viele Menschen den Bitcoin als Anlageform umso attraktiver gemacht haben.
Dieses Argument trifft wohl weniger für wichtige institutionelle Anleger zu – könnte aber (siehe FOMO-Thematik) umso mehr für eine anhaltende Hausse sprechen.
 
 
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Sascha Bém
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