Krypto-Oberbulle Draper in Las Vegas: "Bitcoin oder dunkle Zeiten"

Zugegeben – Tim Draper ist bekannt als unbeirrbarer Bulle auf dem Kryptomarkt. Der legendäre Venture-Capital-Investor und Bitcoin-Pionier verblüffte in der Vergangenheit schon mehrmals durch gleichermaßen mutige wie immer wieder richtige Prophezeiungen. Was Draper allerdings soeben in Las Vegas beim großen „Crypto Invest Summit“ von sich gegeben hat, noch dazu in Zeiten der mäandernden Kurse an den Kryptobörsen, ist dennoch bemerkenswert.

250.000 $ bis 2022

Ja, richtig gelesen. Tim Draper erwartet sich, dass bis spätestens 2022 ein Bitcoin eine Viertelmillion Dollar wert sein wird. Seine Rechnung dazu ist in einem Interview mit AMTV genauso spekulativ wie einleuchtend:
„Derzeit gibt es 86 Billionen Dollar an politischer Währung. Sie nennen es Fiatgeld, aber es ist politisches Geld. Dieser Geldbetrag wird nach und nach aufgehen in besseren Währungen – und das sind dezentralisierte Währungen wie Bitcoin. Bitcoin wird eine von vielleicht fünf Kryptowährungen sein, die sich durchsetzen.“
Ob sich das Regierungen einfach so gefallen lassen, dass man das „politische“ Geld wegnimmt? Auch dazu hat Draper eine deutliche Argumentation: ihnen werde nichts anderes übrigbleiben. Dann, Draper fasst vor dem AMTV-Mikro zusammen: „Wenn sich Regierungen wehren, gefährden sie sich nur selbst damit. Wir haben gesehen: China hat dagegen gekämpft und verliert damit viele Unternehmer. Während Japan Bitcoin als nationale Währung willkommen heißt.“
Man müsse es aus Unternehmer-Perspektive sehen, so Draper weiter: „Binance mit einer 10 Milliarden schweren Marktkapitalisierung ist von China abgewandert, weil ihr Geschäft dort illegal wurde. Also ging man nach Singapur. Dann hat Singapur zu viele Regulierungen eingezogen, also ist Binance weiter nach Malta gezogen.“

Vom Jäger zum Gejagten

Draper sagt einen Paradigmenwechsel voraus. Nicht die Kryptobörsen seien in Zukunft damit beschäftigt, Standorte zu suchen – die Länder werden vielmehr darum buhlen! Draper: „Länder werden um uns (gemeint: den Kryptomarkt) wetteifern müssen, oder sie bleiben zurück in den dunklen Zeiten des politischen Geldes.“
In Zeiten unsicherer Marktentwicklungen und wenig konkreter Prognosen ist ein Statement à la Draper auf jeden Fall zumindest eines: erfrischend. Und wir stellen schon einmal einen Alarm im Kalender für 2022 und werden vergleichen.

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Sascha Bém
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