Digital-Mekka Estland mistet Krypto-Firmen aus

Wohl kaum ein Land kann von sich nicht ganz zu Unrecht als Epizentrum der Digitalisierung Europas sprechen wie Estland. Behördengänge funktionieren online, WLAN ist allgegenwärtig. Estland ist Deutschland und anderen europäischen Ländern weit voraus, kein Wunder also, dass der weltoffene Staat auch in Sachen Kryptowährungen vorne mitspielt. Auf rund 1,3 Millionen Einwohner kommen knapp 1.4000 Unternehmen mit Krypto-Hintergrund. Da das Thema Geldwäsche aber immer noch eine große Rolle zu spielen scheint, musste Estland nun ausmisten. Und zwar gewaltig.

Unter Generalverdacht

Denn nicht nur in puncto Digitalisierung ist Estland ganz weit vorne, leider ist das Land auch in einer der größten Geldwäscheskandale auf europäischem Boden verwickelt: Im vergangenen Jahr wurde bekannt, dass Estland lange Jahre als Knotenpunkt für Geldwäsche im Osteuropäischen Raum fungierte. Über eine estnische Filiale der dänischen Danske Bank sind zwischen 2007 und 2015 rund 230 Milliarden US-Dollar gewaschen worden. Ups. Da Kryptowährung (Hier finden sie die besten Kryptowährungen aus dem Jahr 2021) ohnehin meist mit Geldwäsche verbunden werden, steht die gesamte Branche nun unter Generalverdacht. Und Estland ist gezwungen zu prüfen und auszumisten.
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Und tschüss…

Die estnische Aufsichtsbehörde hat in diesem Jahr bereits mehr als 500 Unternehmen aus der Krypto-Welt die Genehmigung entzogen. Auf insgesamt rund 1.400 Firmen bezogen ist das eine ganze Menge. Der Boom der Industrie und die Lockerungen der Gesetze hinsichtlich der Kryptorevolution hat eine Welle neuer Anbieter mit sich gebracht – wo schnelles Wachstum ist, tummeln sich natürlich auch schwarze Schafe. Die gilt es nun für das Land ausfindig zu machen: An oberster Stelle stehen Delikte wie Veruntreuung von Kundengeldern und die rechtswidrige Durchführung von Finanzdienstleistungen im Ausland ohne entsprechende Genehmigungen. Aber Estland wäre ja nicht so fortschrittlich, wenn es bereits beteuert hätte, die entsprechenden Gesetze zu überarbeiten und die Trittbrettfahrer ins Aus zu schießen. Wiederrum bedeutet mehr Regulierung natürlich auch weniger Möglichkeiten für Krypto-Anbieter an den Markt zu gehen. Wird aus dem digital-fortschrittlichen Land hoffentlich eh nicht eine Wüste der Restriktionen?

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Lisa Gröning
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