Goldman Sachs: Vielsagende Krypto-Offensive
51 % der Konten von Kleinanlegern verlieren Geld beim Handel mit CFDs bei diesem Anbieter. Sie sollten sich überlegen, ob Sie das hohe Risiko, Ihr Geld zu verlieren, eingehen können.
Seit geraumer Zeit hängt ein Damoklesschwert über den Kryptobörsen: nämlich, ob die US-Börsenaufsicht SEC Kryptowährungen als Wertpapiere einstuft und damit ihren strengen Regularien unterwirft (siehe „Das Ethereum-Dilemma“).
Viele sahen darin eine echte Gefahr fürs Business, vorbei wäre es mit dem dezentralen sich selbst regulierenden Krypto-Konzept. Börsen und Broker würden ein enges gesetzliches Korsett übergestreift bekommen.
Nun hat sich aber das Blatt gewendet. Aus dem Damoklesschwert von einst wurde eine potenzielle Rettung für die strauchelnde Branche.
Spätestens seit der FTX-Pleite sind nämlich Rufe – sogar aus der Kryptobranche selbst (unter anderem auch von Changpeng Zhao, CEO von Binance) – nicht mehr zu überhören, die eine strenge Regulierung fordern, um B2B-Investoren wie privaten Anlegern Sicherheit zu geben.
Dieser Ruf scheint nun erhört zu werden. Jeffrey Sprecher, Boss von ICE (Intercontinental Exchange Inc), die unter anderem die New Yorker Börse NYSE betreibt, hat am Dienstag dieser Woche ein gewichtiges Statement abgegeben: Er sei überzeugt davon, dass die Börsenaufsicht die meisten Kryptowerte als Wertpapiere einstufen werde, was auch eine saubere Trennung zwischen Anlegergeldern und Brokerbusiness auf den Weg bringen würde.
Sprecher tat dies auf einer „US Financial Service“ Konferenz von Goldman Sachs. Wie beinahe jeder Entscheidungsträger im amerikanischen Finanzwesen steht er der Großbank nahe, hat sie ihn doch beim Start von ICE kräftig unterstützt. Goldman Sachs ist auch Shareholder von ICE.
Und – siehe da: Zeitgleich wird bekannt, dass Goldman Sachs gedenkt, auf Einkaufstour in der Kryptobranche zu gehen. Nach dem FTX-Tsunami liegen einige halb zerstörte Schnäppchen auf dem Markt herum. Banken sehen derzeit eine Gelegenheit, Geschäfte anzukurbeln – und das zu einem vernünftigen Preis, heißt es aus dem Goldies-Lager.
Privaten Hodlern könnte langsam die Lust vergehen, in diesem anhaltend lauen Markt Kapital zu binden. Die Big Player scheinen jedenfalls ausgesprochen bullish in die Zukunft zu blicken, nehmen gerade jetzt Geld in die Hand und – buy the dip.
Die Kurse der wichtigsten Kryptowährungen sind jedenfalls nach einem kurzen Schwächeanfall Mitte der Woche seit gestern wieder etwas optimistischer unterwegs.