Hype-Barometer 2022: Fußball-Klubs und Kryptowährungen
Fußball-Fans aufgepasst: Mehr Mitspracherecht, Vorteile und die Möglichkeit, eurem Lieblingsverein ganz nah zu sein. Klingt fantastisch? Ja. Wenn das versprochene denn gehalten würde. Denn: Auch die großen Klubs der internationalen Ligen wollen auf den Krypto-Zug aufspringen. Ziehen Sie den echten Fans damit nur Geld aus der Tasche? Eine Analyse.
Spiel mit Emotionen
Was den Fans angeboten wird, sind sogenannte Fan Token – wie zum Beispiel die Kryptowährung Chiliz, die auf der Plattform socios verkauft wird. Egal ob Inter Mailand oder Real Madrid. Die Vereine bieten mittlerweile ihre digitalen Vermögenswerte an und diese werden dann wie die gängigen Kryptowährungen Bitcoin, Ethereum und Co. an Kryptobörsen gehandelt.
Aber nicht jeder die-hard Fußballfan ist auch ein Kryptokenner. Und genau hier könnte die Gefahr liegen, denn es handelt sich um ein spekulatives Investment in einem volatilen Umfeld. Und was zu kurz kommt, ist eine entsprechende Warnung.
Das bekam letztes Jahr auch der englische Arsenal FC zu spüren – denn die Aufsichtsbehörde der britischen Werbeindustrie verbot dem Club Werbepraktiken für den „$AFC Fan Token“ via Facebook.
„Stoppt den Marketingwahn – Fantoken einstampfen“
…mit den Worten stiegen die Fans des BVB auf die Barrikaden als der Verein Fan-Token einführte. Denn: Es werden in erster Linie keine finanzielle Chancen für die Fans in Aussicht gestellt – sondern etwas viel Wertvolleres: Teilhabe und Mitsprache. Aber leider werden wir mit Blick auf die gängigen Versprechen freilich enttäuscht: Designs für Clubbusse und Umkleidekabinen, Auswahl der Torhymne, Botschaften an Spieler – also Dinge von – sagen wir – wenig Relevanz. Steckt hinter der Vermeintlichen also wieder nur ein Marketinggag statt wirklicher Einbindung von Fans?