Krypto: Neuer Zahlungskorridor in Kriegszeiten

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Von wegen „Kryptowährungen werden nur verwendet, um Terrorismus zu finanzieren“ – derzeit überschlagen sich die Transaktionen von Top-Kryptowährungen, um die Ukraine zu unterstützen.

Der offizielle Spendenaufruf erfolgte über Twitter, sowohl über den Account des ukrainischen Vize-Premierministers Federov als auch über den offiziellen Landes-Account.

Die Aktion ist ein durchschlagender Erfolg. Laut dem Krypto-Transparenzunternehmen Elliptic sind bis heute, Montag, Assets im Wert von knapp 20 Millionen US$ an die Ukraine transferiert worden. Angeblich alleine fast 2 Mio. $ von einem NFT-Sale, der ursprünglich als Spende für Julian Assange gedacht war.


Die internationalen Börsen sind heute in Aufruhr: Russische Anleihen verloren teilweise mehr als 50%, der Rubel ist im freien Fall, Titel wie Gazprom, Sberbank u.ä. verzeichnen herbe Verluste, der Start der russischen Börse wurde sicherheitshalber verschoben.

Auch der Bankensektor bebt. Der Ausschluss Russlands aus dem SWIFT-System ist ein Novum, russische Banken sind quasi ausgesperrt. Aber auch Deutsche Bank und Commerzbank sowie Raiffeisen International in Österreich kommen aufgrund ihrer Verflechtungen mit dem russischen Markt an den Börsen extrem unter Druck.

Kein Wunder also, dass die Krypto-Parallelwelt als realistischer Alternativ-Korridor für Zahlungen wahrgenommen wird. Und siehe da: Fast könnte man den Eindruck haben, Bitcoin & Co. seien sich dieser Verantwortung bewusst. Denn die Kurse sind seit Beginn der Ukraine-Krise an den Kryptobörsen vergleichsweise stabil!

Die Ukraine hat mittlerweile den höchsten Bitcoin-Bestand aller Länder im offiziellen Staatshaushalt; Vize-Premiere und Minister für Digitale Transformation Federov hat Kryptobörsen aufgefordert, russische Blockchain-Adressen zu blockieren. Und ganz nebenbei hat Binance 10 Mio.$ an Ukraine und NGOs in dem Land gespendet sowie den Ukraine Emergency Relief Fund ins Leben gerufen.

Anonymous hat ganz offen Putin den Krieg erklärt. Elon Musk hat angekündigt, via Starlink für Connectivity in Ukraine zu sorgen.

Und Putin? Er gilt als Technik-abgeneigt und lässt sich im TV nach wie vor umrahmt von großen Festnetz-Telefonanlagen in Szene setzen.

Es könnte sein, dass dieser Krieg auch an der Blockchain entschieden wird.

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Sascha Bém
Sascha Bém
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