Ripple CEO Garlinghouse: 2020 steigen Top-Banken ins Kryptobusiness ein

Das Ripple Netzwerk hat die nette Angewohnheit, im Rahmen des Unternehmens-Blogs (sympathisch die „Ripple Drop“ Videos) Einblicke in eines der bedeutendsten Unternehmen der internationalen Kryptoszene zu gewähren. So auch wieder zu den Feiertagen.
Naturgemäß geben sich die Entscheidungsträger im Interview höchst erfreut über den Geschäftsverlauf 2019 – CEO Brad Garlinhouse hebt dabei besonders den Gesinnungswandel bei Kunden MoneyGram von Skepsis zu Krypto-Euphorie hervor.
Es folgen ziemlich optimistischen Prognosen für 2020. Diese haben allerdings aus diesem Hause besonderes Gewicht: Im Gegensatz zu Bitcoin oder Ethereum ist ja Ripple als Tool für das Bankenwesen ausgelegt. (Dass der eigene Token auch an  Kryptobörsen gehandelt wird, ist eher Beiwerk.)
Hier sprechen die Spezialisten für Beschleunigungen und Effizienzsteigerungen von Transaktionssystemen. Entsprechend nah bewegt sich das RippleNet an den Big Playern des bestehenden Finanzsystems. Jemand, der mit American Express oder Santander arbeitet, verfügt über eine gewisse Glaubwürdigkeit.

Krypto wird immer offizieller

So prognostiziert Garlinghouse, dass mindestens 10 der 20 weltweit größten Finanzinstitute 2020 aktiv ins Geschäft mit Kryptowährungen einsteigen – sowohl um Digital Assets aufzubewahren als auch zum Handel. Was diese Institutionalisierung bedeuten könnte, liegt auf der Hand: Vertrauenswürdigkeit, Zugänglichkeit und Verfügbarkeit würden für die breite Konsumentenmasse enorm steigen.

Außerdem geht der Ripple CEO davon aus, dass im kommenden Jahr Fiat-Währungen digitalisiert werden. (Gemeint ist wohl: die ersten Fiat-Währungen von vielen, die dann noch folgen.)

Yes, there will be blood

Ganz ohne Aderlass in der Branche wird es aber sicher nicht gehen: Garlinghouse vertritt die Meinung vieler Experten, dass wohl auch die Zeit des großen Coin-Sterbens bevorsteht. Kein Mensch brauche 3000 verschiedene Kryptowährungen; es werden sich wohl nur einige wenige aufgrund ihrer besonderen technischen Eigenschaften durchsetzen.
Zu guter Letzt kann man sich im Hause Ripple einen Seitenhieb nicht verkneifen. Allgemein herrscht Verwunderung über die Art, wie im abgelaufenen Jahr Facebook Libras Whitepaper veröffentlicht hat. Das hätte man geschickter anstellen können, heißt es. Der Gegenwind sei hausgemacht, man habe selbst die schlafenden Hunde geweckt und die Notwendigkeit zu Regulierungen offensichtlich gemacht.
Vielleicht ist auch die Eigentümerstruktur mit ein Grund für den kleinen Seitenhieb. Ripple hat einen Stakeholder namens Google.

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Sascha Bém
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