Die Schweiz und Kryptowährungen – doch kein Fründ?
In den letzten Tagen überschlugen sich die News über die Schweiz und den Einsatz von Kryptowährungen – sei es bei dem Onlinehändler Digitec Galaxus oder bei der neuen vollautomatisierten Trading Plattform von Crypto Broker AG. Darüber hinaus zeigt sich das Land auch bei Automaten von seiner liberalen Seite – mit mehr als 50 Kryptowährungs-ATMs in der Schweiz.
Die Alpenrepublik hätte man fast als Krypto-Mekka bezeichnen können. Hätte. Denn nun kommt die traurige Wahrheit, über die in den letzten Wochen auch in anderen Ländern oft spekuliert wurde: der Schweizer Nationalrat möchte Bitcoin & co. strenger regulieren! Na klar! Nach Frankreich, erst Deutschland – jetzt auch die Schweiz. Einen entsprechenden Antrag des liberalen Giovanni Merlini hat der Nationalrat bereits am 20. März verabschiedet. Eine Absegnung des Antrags durch den Ständerat steht aber noch aus.
Erst hui, dann pfui?
Der FDP-Politiker Merlini fordert eine Anpassung der verfahrensrechtlichen Instrumente, sodass sich diese auch auf den Krypto-Kosmos anwenden lassen. Mit 99 zu 83 Stimmen erhielt der Vorschlag eine knappe Mehrheit – immerhin nur knapp. Merlini geht es dabei vor allem um die Eindämmung von Risiken, die durch die Anonymität von Kryptowährungen entstehen. Welch neues Argument: dadurch hätten Geldwäscher natürlich ein leichteres Spiel. Es gelte, Lücken beim Schutz gegen Missbrauch zu schließen, forderte Merlini. Kryptowährungen könne jede Person herausgeben, die über ein dezentrales und auf kryptografischen Kriterien basierendes Peer-to-Peer-Datennetz verfüge.
Noch nicht das Ende…
Merlinis Vorschlag muss nun nämlich noch vor dem Ständerat, einer kleinen Kammer des Parlaments, geprüft werden. Laut einer Mitteilung des Schweizer Parlaments konstatierte Finanzminister Ueli Maurer, dass Merlinis Idee über die angedachten Regulierungsmaßnahmen hinausgehe. Es bleibt also abzuwarten, ob die Schweiz sich mit einer knappen Stimmenmehrheit tatsächlich für die klare Zentralisierung des digitalen Geldes wie Litecoin, NEM (XEM) und co. durchsetzt. Wünschenswert wäre es nicht – war mit der Schweiz doch gerade ein großer Stern am Kryptohimmel geboren, würden die Regulierungen den Kryptokern – Dezentralisierung – wieder zunichte machen.