UNICEF macht's vor: Kryptowährungen für einen guten Zweck
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen schlägt ein neues Kapitel in der Geschichte der Kryptowährungen auf: Erstmals werden Coins (hier unser Überblick über die wichtigsten Kryptowährungen) als Zahlungsmittel bei der karitativen Organisation akzeptiert.
Dezentrale Hilfe
Genauso wie die Blockchain selbst ist auch die UNICEF („United Nations International Children’s Emergency Fund“, seit 1953 „United Nations Children’s Fund“) dezentral organisiert. Sitz ist zwar New York – dort, wo auch die Mutterorganisation UNO beheimatet ist. Allerdings fungieren weltweit eigenständige NGOs als „nationale Komitees“ der Hilfsorganisation.
Das erklärt: Erstens warum die Websiten der Landes-Organisation unterschiedlich aussehen und – warum zweitens nicht überall die Anbindung an Kryptowährungen gleich ist.
UNICEF Frankreich etwa akzeptiert bereits 9 Kryptowährungen: Bitcoin (BTC), Ripple (XRP), Monero (XMR), Ethereum (ETH), Bitcoin Cash (BCC), EOS (EOS), Litcoin (LTC), Dash (DASH) und Stellar (XLM).
Und an diesen Anblick wird man sich wohl gewöhnen können – denn andere Länder-NGOs ziehen nach: In Neuseeland können Sie bereits mit BTC, BCC, ETH und LTC spenden. Es ist woh nur eine Frage der Zeit, bis weitere UNICEF-Komitees nachziehen.
Bereits gute Erfahrungen gemacht
Die Anbindung an die Kryptowirtschaft (hier die wichtigsten Kryptobörsen im Vergleich) ist für die Hilfsorganisation kein Sprung ins kalte Wasser. Bereits im Frühjahr begannen Pilotprojekte rund um das Thema: Bereits im Februar launchte UNICEF Frankreich „Game Chaingers“ (ja, so geschrieben; die Schreibweise ist wohl an Blockchain angelehnt). Mit der Kampagne wurde beinahe kostenloses Spenden ermöglicht: User konnten ihre Rechenleistung zur Verfügung stellen, um Ethereum zugunsten von Kindern in Syrien zu minen.
In die gleiche Kerbe schlägt die „Hopepage“. Die Seite von UNICEF Australien ging im Mai online und ermöglicht ebenfalls das Spenden durch Zur-Verfügung-Stellen von Rechenleistung. Aktuell tun dies auf der „Hopepage“ bereits mehr als 23.000 Menschen.
Naheliegender Trend
Kryptowährungen bieten die Möglichkeit, günstiger als im Bankensystem auch kleinere Beträge überregional zu transferieren. Das spricht natürlich sehr für eine Anwendung im karitativen Bereich. Dazu kommt die Möglichkeit des Non-Cash-Spendens durch Rechenleistung – die offenbar sehr auf Gegenliebe bei Spendenwilligen stößt.
Die UNICEF scheint generell technik-affin zu sein: Gerade erst wurde eine strategische Partnerschaft mit Microsoft verlautbart. Man kann allerdings davon ausgehen, dass die Blockchain nach und nach flächendeckend Einzug halten wird ins globale Charity-Business.