Update: Elon Musk demontiert sich – und auch Krypto-Hoffnungen

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Seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk sprudeln die News – nicht nur, den Kurznachrichtendienst betreffen, sondern auch die Kryptoszene.

Der Grund ist ein einfacher: Elon Musk gilt seit jeher als eiserner Krypto-Believer, sein Pingpong zwischen halbgeschäftlichen Tweets und den Kursbewegungen der Top-Kryptowährungen ist seit Jahren berüchtigt. Stichwort: Tesla-Investitionen in Bitcoin. Stichwort: Dogecoin.

Und vor allem: Elon Musk gab bei der Twitter-Einverleibung an, es schwebe ihm eine All-in-one-Plattform à la WeChat vor. Die chinesische App hat monatlich über 1 Milliarde Nutzer und bietet neben Messaging vor allem eine Zahlungsfunktion an: WeChat Pay ermöglicht Transfers via QR Code, die automatisierten Zugriff auf das Wallet des Käufers/WeChat Users ermöglichen.


Viele vermuteten daher nicht ganz unbegründet: Musk + Twitter = WeChat mit Krypto. Die Hoffnung fand auch kurz positives Echo an den Kryptobörsen. Aber ob man da Musk nicht zu viel Strategie, Planung und Können unterstellt hat?

Tatsache ist, seit Twitter und der Milliardärs-Ägide steht, ist es ein Eiertanz sondergleichen. Tausende Mitarbeiter wurden rausgeschmissen, dann beginnt heute wieder eine große Personalsuche. Es seien Kündigungen „versehentlich“ ausgesprochen worden. So ein Statement muss man auch erst mal raushauen.

Der blaue Haken sollte kostenpflichtig werden, dafür aber keine Verifizierung mehr bedeuten. Jetzt wundert sich Musk, dass es etliche Elon Musks mit blauem Haken auf seinem Twitter gibt und gibt Wehleidiges von sich.

Musks Bekenntnis zur „free speech“ samt radikaler Einschränkung der Moderation steht im krassen Kontrast seinen neuen Drohungen. Der Schaden ist aber bereits angerichtet: Hassnachrichten sind durch die Decke gegangen, als Konsequenz hat eine beachtliche Liste prominenter Werbekunden bereits ihre Partnerschaft mit Twitter beendet. (Und heute folgt unter seiner „free speech“ eine Musk’sche Wahlempfehlung für die Republikaner bei den Midterms.)

Mittlerweile ist klar: Elon Musk kann Social Media nur als Clown, nicht als CEO.

Er scheint aber auch auf anderen Fronten Probleme zu haben: Laut Cointelegraph hat Tesla im vergangen dritten Quartal mehr als 100 Millionen US$ Kursverluste aus seinen Bitcoin-Investments realisiert. Das stellt zwar keine existenzielle Gefahr für das Unternehmen dar, der Tesla-Aktienkurs ist dennoch im Abwärtstrend. Auch der von Musk protegierte Dogecoin ist seit einer Woche im Sinkflug.

Mit dieser öffentlichen Selbstdemontage entzaubert Elon Musk nicht nur sich selbst, sondern auch manche Krypto-Hoffnung in seinem sich lichtenden Dunstkreis. Und: Er räumt auch ein für alle Mal mit dem Gerücht auf, er könne Satoshi Nakamoto sein, der sagenumwobene geniale Erfinder von Bitcoin.

Nie. Und. Nimmer.

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Sascha Bém
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