US-Dollar-Inflation reißt Kryptomarkt mit

Eine böse Überraschung kommt selten allein. Die erste: Mit 9,1% stieg die Inflation soeben auf ein 40-Jahre-Hoch. Genauer: Seit November 1981 war die Teuerungsrate nicht mehr auf diesem Niveau.

Die zweite Überraschung: Die Kurse der wichtigsten Kryptowährungen ließen vor diesem Hintergrund ebenfalls stark nach.

Nun könnte man meinen: Schwächelt das Fiatgeld, und liegt die Inflation weit über dem Leitzinssatz, flüchten Investoren und Sparer in alternative Anlageformen. Aber – weit gefehlt. Nicht nur Krypto Assets scheinen es sich mit der Gunst der Kunden verscherzt zu haben, auch der NASDAQ rutschte zeitweise vor lauter Schreck über den Inflationswert um 3 Prozentpunkte ab.

Ein Blick auf Protagonisten im Krypto-Business:

Bitcoin: Das Flaggschiff wird – aufgrund der Dominanz bei der Marktkapitalisierung – oft als Synonym für Kryptowährungen verwendet. Das bedeutet auch, dass der BTC die meiste schlechte Presse in den vergangenen Wochen abbekommen hat. Dazu kommt die Energiekrise – ein weiterer Minuspunkt für den Stromfresser mit Proof-of-Work-Mechanik. Wenig positive Perspektiven für den BTC-Kauf – aktuell bei € 19.711 (-5%/7d).


Ethereum: Die ewige Nummer zwei ist im ewigen Prozess der Verfahrensumstellung von Proof of Work zu Proof of Stake. Obwohl es erste Erfolgsmeldungen für diesen Prozess gab, ist der Markt wenig zuversichtlich: ETH-Kauf bei aktuell € 1.080 (-10%/7d).

Binance Coin: Zwar bleibt Binance in der Offensive (etwa mit neuer Spanien-Lizenz und Niederlassung in der Schweiz), kämpft aber gleichzeitig mit schlechter Presse. Angeblich wird in den USA gegen die Exchange wegen der Fiaskos von Terra LUNA und Terra UST ermittelt. BNB-Kauf bei € 227 (-5%/7d).

Ripple: Auch hier eine never-ending Story – der Gerichtsstreit mit der SEC hält an. Das Projekt lässt sich aber weder von Marktumfeld, noch von den juristischen Troubles beeindrucken und eröffnet ein neues Büro in Toronto, für das 50 Arbeitsplätze geschaffen werden sollen. Der Markt dankt es – nicht. XRP-Kauf bei € 0,31 (-6%/7d).

Wichtige Impulse für die zukünftigen Entwicklungen kommen von den Zentralbanken. Es wird erwartet, dass die Fed den Leitzinssatz weiter erhöht und dass die EZB hier ebenfalls einen offensiveren Kurs einschlägt. Was diese Impulse allerdings an den Kryptobörsen auslösen wird – das steht in den Sternen.

Vielleicht sollten wir langsam das James-Webb-Teleskop zu Rate ziehen.

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Sascha Bém
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