Visa und Mastercard werden teurer: Aufgelegter Elfer für Handel und Kryptowährungen?
Ob das gerade der glücklichste Zeitpunkt ist? Während der Frühling an den Kryptomärkten zarten Optimismus bringt – vergleichen Sie hier die wichtigsten Kryptobörsen –, gibt es wenig sympathische News aus der Fiatgeld-Welt.
Wie das Wall Street Journal berichtet, planen die zwei Kreditkarten-Giganten Visa und Mastercard, ihre Gebühren in den USA anzuheben. Theoretisch handelt es sich dabei um Gebühren, die den Konsumenten nicht betreffen – es geht um die Kosten für Händler für die Abwicklung der Zahlung durch Banken, die Kreditkarten herausgeben (Abwicklungsgebühr), sowie um die Kosten für Banken, die Visa oder Mastercard für das Verarbeiten der Kartenzahlung verrechnen.
Theoretisch findet das abseits der Zahlung des Endverbrauchers statt. In der Praxis bedingen diese Gebühren allerdings, dass Händler ihre Preise leicht anheben, um diese Abgaben nicht auf Kosten ihrer Profite begleichen zu müssen. Insider schätzen, dass 1 bis 2,5% aktuell dafür aufgeschlagen werden. Die Folge: Sogar Kunden, die mit Bargeld zahlen, haben die höheren Preise mitzutragen.
570 Mio. $ Mehrkosten für Händler
Die jüngste Ankündigung der großen Kreditkartenunternehmen gießt weiter Öl ins Feuer des ohnedies angespannten Verhältnisses zwischen Händlern und den Plastikgeld-Anbietern. Noch vergleichsweise gut haben es Blockbuster-Händler wie Amazon, Target oder Home Depot. Sie haben die Marktmacht, um mit den Kreditkartenunternehmen eigene Deals aushandeln zu können.
Allerdings: Laut Nilson Report zahlten im Vorjahr Händler insgesamt 64 Milliarden Dollar an Visa und Mastercard an Abwicklungsgebühren. Das ist 12% mehr als 2017 und fette 77% mehr als 2012. Und die Anhebung der „Kreditkartenprüfgebühr“ bei Visa um 0,01% heuer wird Schätzungen zufolge bis April 2020 Händlern in den USA 570 Millionen Dollar Zusatzkosten verursachen.
Alternative: Kryptowährung statt Plastikgeld
Vielleicht sehen Kreditkartenunternehmen bereits ihre Felle davonschwimmen und möchten das Business mit Preisaufschlägen stützen. Es ist jedenfalls ein Spiel mit dem Feuer. Dass Konsumenten höchst interessiert sind, mit Digital Assets zu zahlen, ist mittlerweile bewiesen. (Siehe Jeder Zehnte nutzte bereits Kryptowährungen.) Wenn die Stimmung der Händler auch noch zugunsten von Bitcoin BTC, Ethereum ETH, Ripple XRP & Co kippt, wird das einen Schneeballeffekt bei der Akzeptanz von Coins auslösen. Da könnten teure Plastikgeldzahlungen ganz schnell ganz alt aussehen.